Modifiziert angenommen +++ Antrag auf klimafreundlichen Holzbau des neuen Kinderhauses in der Sonnensiedlung

Im Namen unserer Stadtratsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen beantragt Dr. Michael Stanglmaier (3. Bürgermeister), dass das neue Kinderhaus in der Sonnensieglung in der Neustadt in Holzbauweise (Holz/Holzhybrid) errichtet wird. Dabei ist darauf zu achten, dass das Holz möglichst nur in einer maximalen Entfernung von 500 km geschlagen sein sollte, Tropenholz wird ausgeschlossen.

Begründung:
Die „graue“ Energie eines Hauses, d. h. die Energie, die für Baustoffe, Transport, etc. für den Bau eines Hauses notwendig ist, befindet sich in der Größenordnung des im Betrieb über die Lebenszeit des Gebäudes anfallenden Energieverbrauchs (Heizung, Warmwasser, Strom). Insbesondere Baustoffe wie Beton oder Ziegel haben einen hohen Energieaufwand und verursachen damit eine große CO2-Freisetzung durch den immer noch stattfindenden Einsatz fossiler Brennstoffe. Die graue Energie ist somit eine bedeutende Quelle für Treibhausgasemissionen, die dringend reduziert werden muss. Auch die Abhängigkeit von steigenden Preisen fossiler Brennstoffe sowie die Versorgungssicherheit und die Vermeidung durch Erpressbarkeit durch Lieferländer wie Russland machen den schnellstmöglichen Ausstieg aus Öl, Gas und Kohle notwendig, auch im Bausektor.

Holz ist ein etablierter Baustoff im Gebäudebau, auch im Geschoßwohnungsbau. Inzwischen werden bereits Hochhäuser (z.B. HoHO Wien, 84m, Mjøstårnet, Norwegen, 84,5 m hoch) in Holzbauweise errichtet. Die Stadt München errichtete im Prinz Eugen-Park eine Siedlung mit 570 Wohnungen in Holzbauweise (www.prinzeugenpark.de).

Auch die Bayerische Staatsregierung hat es sich als Ziel gesetzt, dass Bayern beim Bauen mit Holz eine Spitzenstellung einnimmt, dazu Staatsministerin Kaniber: „Dazu müssen wir den Holzbau so in die Fläche bringen, dass er selbstverständlich wird. Dazu muss es zum Standard werden, dass bezahlbare Wohnhäuser, Bürogebäude, Vereinsheime, Kitas und mehr aus Holz gebaut sind.“

Im Gegensatz zu konventionellen Baustoffen hat Holz als Baustoff eine klimafreundliche CO2-Bilanz, da die Bäume der Atmosphäre CO2 entziehen, das dann im Gebäude gespeichert wird. Jeder Kubikmeter Holz entzieht der Atmosphäre während des Wachstums des Baums ein Tonne CO2, die dann langfristig gespeichert wird. Bauen mit Holz ist derzeit die einzige funktionierende Möglichkeit CO2 aus der Atmosphäre wieder zurückzuholen.

Die Verwendung von Holz im Gebäudebau stellt somit einen wesentlichen Beitrag zur dringend notwendigen Reduktion der CO2-Freisetzung dar und ist ein wichtiger Beitrag zur Erfüllung des Moosburger Energiewendebeschlusses.

Zudem nimmt die Stadt seine Vorbildfunktion wahr um auch im Privatwohnungsbau oder Geschosswohnungsbau Holz zum Standardbaumaterial zu machen.

Ergebnis: Modifiziert angenommen. Es wurde sich für eine Hybridbauweise entschieden.