Ein Mehrgenerationenhaus für Moosburg

Für die Errichtung eines Mehrgenerationenhauses in Moosburg nach Echinger Vorbild als zentralen Baustein der Seniorenpolitik vor Ort setzen sich die Moosburger Grünen seit Jahren ein.

Aber was ist eigentlich ein Mehrgenerationenhaus? Dazu hatte der Grünen Bürgermeisterkandidat Dr. Michael Stanglmaier die Leiterin des Alten Service Zentrums Eching, Siglinde Lebig, zu einer Infoveranstaltung in das Gasthaus zur Länd eingeladen. Der Einladung waren auch Rudi Linz und Dr. Dagmar Seghutera vom Seniorenbeirat gefolgt. In seiner Einleitung brachte Stanglmaier klar zu Ausdruck, dass er ein solches Mehrgenerationenhaus als extrem wichtige Einrichtung für Moosburg betrachte und eine solche auch als möglicher Bürgermeister auf den Weg bringen wolle. Dazu wolle er möglichst noch im Frühsommer einen Grundsatzbeschluss im Stadtrat herbeiführen.

In ihrem kurzweiligen Vortrag stellte Siglinde Lebich als erstes klar, dass ein Mehrgenerationenhaus nicht bedeute, dass mehrere Generationen unter einem Dach gemeinsam wohnten, sondern dass sich mehrere Generationen dort begegnen, austauschen und etwas gemeinsam oder füreinander machen.

Das Mehrgenerationenhaus in Eching sei vor 30 Jahren gegründet worden. Entscheidend war ein Beschluss des Gemeinderates, dieses Haus auf den Weg zu bringen. Dem folgte ein umfangreiche Befragung alle Menschen über Sechzig über deren Bedürfnisse, sowie mehrere Workshops. Das Gebäude sei über einen Architekturwettbewerb geplant  worden und hervorragend gelungen. Erfreulicherweise seien die meisten Bürgermeister und Gemeinderäte hinter der Idee gestanden. So stellte die Gemeinde auch ihr wertvollstes städtisches Grundstück mitten in der Stadt zur Verfügung und errichtete dort das Gebäude.

Getragen wird das Alten Service Zentrum durch den Verein „Älter werden in Eching“, dem neben der Gemeinde u.a. die VHS, Kirchen und AWO angehören. Der Verein habe derzeit für das Alten Service Zentrum  16 hauptamtliche Kräfte, 100 ehrenamtliche und 80 geringfügig Beschäftigte. Das Haus sei von der Gemeinde gepachtet.

Damit könne das Alten Service Zentrum  ein umfangreiches Kursprogramm für alle Generationen bereitstellen, von Babyschwimmern, Reperaturcafe, Girlsclub, Handykurse für Senioren (durchgeführt von Schülern), Ausflüge und Exkursionen, auch für mobilitätsbeeinträchtigte Menschen, Radtouren, Kinderbetreuung, Ferienprogramm , Sprachkurse für Senioren, ein umfangreiches Kulturprogramm und vieles mehr. Für die Bewohnerinnen und Bewohner gibt es auch noch einen Seniorenchor, eine hauseigene Theatergruppe oder eine Kochgruppe. 14.000 Menschen, mehr als die Einwohnerschaft von Eching nehmen jedes Jahr am Programm des ASZ teil.

Das Alten Service Zentrum  habe darüber hinaus auch 34 Wohnungen für betreutes Wohnen, die auch vollständig barrierefrei eingerichtet sind. Dort leben überwiegend ältere Menschen aber auch ein 30jähriger Rollstuhlfahrer, der die barrierefreie Wohnung brauche. Darüber hinaus gibt es eine Wohngruppe für Demenzkranke mit 8 Zimmern.

Seit seiner Gründung hat sich das Alten Service Zentrum zur größten sozialen Einrichtung am Ort entwickelt. Seit nunmehr 7 Jahren werde es auch von der Robert Bosch Stiftung wissenschaftlich begleitet, so Lebich. Außerdem habe es schon mehrere nationale und internationale Auszeichnungen gewonnen. Die anschließende Diskussion zeigte, dass eine solche Einrichtung auch für Moosburg als wichtiger Baustein eines seniorenpolitischen Konzeptes gesehen wird. Mehrere Standorte wurden diskutiert, wobei Lebich betonte, dass ein solches Haus möglichst zentral errichtet werden müsste, damit z.B. die Bewohnerinnen und Bewohner kurze Wege in die Stadt hätten. Auch mögliche Strategien wurde diskutiert, wie in Moosburg eine solche Einrichtung errichtet werden könnte. Stanglmaier zeigte sich abschließend optimistisch, dass bald nach der Vereidigung des neuen Stadtrates dazu in Moosburg die Arbeit aufgenommen werden könnte.